Einführung
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Nach einem Vierteljahrhundert bereiste ich zum zweiten Mal Tunesien, diesmal zusammen mit Sandra Loss und auf dem Velo.
In der seitdem verflossenen Zeit mag manche Idylle verloren gegangen sein - auch bei uns
wichen im Zeichen des Fortschrittes manche der alten Obstgärten modernen Quartieren - doch ersichtlich wuchs auch
der Wohlstand und die Lebensqualität der tunesichen Bevölkerung. Ausserdem ist man sehr um das kulturelle
Erbe und in zunehmendem Masse auch um die Umwelt bemüht.
Die unterschiedliche und verhältnismässig langsame Reiseart gewährte uns diesmal vor allem auch Einblicke in die
ländlichen Regionen dieses sehr vielfältigen Landes. Zur Stärkung dieses Aspektes der Reise wählten wir
bewusst kleinere Nebenstrassen und einsame Pisten durch teils kaum besiedelte Gegenden.
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Reise im Jahre 1979. Tunis - Thuburbo Majus - Kairouan - Sousse - El Djem - Gabès
- Tatahouine - Douiret - Chenini - Douz (Festival du Sahara) - Tozeur - Nefta - Algerien - Sbeïtla - El Kef - Tunis vorwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Foto Gallerien
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Klicken Sie sich einfach durch unsere Fotoshow und geniessen Sie die vielfältigen Landschaften,
die von den hier ansässigen Menschen verschiedenster Kulturen und Epochen stark mitgeprägt sind.
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Index der Bilder.
Die in der Dia Show «Impressionen» gezeigten Bilder im Kleinformat zusammengefasst.
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Impressionen.
Die Tour durch Tunesien dargestellt in 77 Bildern und jeweils in getrenntem Fenster angezeigt.
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Reise in Bildern.
Die in den Textteilen zur Illustration verwendeten ca 100 Bilder im Grossformat dargestellt.
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Reise Etappen
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Auf Grund der unterschiedlichen geographisch klimatischen Bedingungen - aber auch wegen
der ausgewählten Reiseroute oder kultureller Aspekte - lässt sich
die Erzählung über unsere Reise gut in mehrere Teilkapitel aufgliedern:
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Berge der Dorsale. In der Dorsale, einem Bestandteil des Tellatlasses, welcher von Algerien
in Richtung Nordosten bis zum Cap Bon ausläuft, findet man die höchsten Berge Tunesiens, wie beispielsweise
den Djebel Chambi 1544m im SW oder den Djebel Zaghouan 1295m im NO. Zwischen schroffen Bergen dominiert hügeliges
Ackerland wobei vornehmlich Getreideanbau betrieben wird.
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Sbeïtla und Kasserine. Am Übergang der Bergregion zur zentralen tunesischen Steppe
befinden sich die beiden Städte Sbeïtla und Kasserine, denen schon zur römischen Zeit eine grössere
Bedeutung zukam. Entsprechend findet man an beiden Orten Überreste der grösseren Siedlungen
Sufutela und Cillium.
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Zentrale Steppe. In Grenznähe zu Algerien durchquerten wir den westlichen
Teil der zentralen tunesischen Steppe und erreichten dabei die Gegend um Moulares und Redeyef, in welcher der Abbau von
Phosphatmineralien betrieben wird. Auf einer Piste entlang der Phosphateisenbahnlinie sammelten wir erste Erfahrungen im Schieben durch sandige
Passagen.
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Oasen inmitten der Berge. Waren Palmen auf unserer bisherigen Route mehr zur Zierde denn zum
wirtschaftlichen Nutzen gepflanzt worden, so sollte sich dies ab hier ändern. Reiste man unvorbereitet, würden die zwischen hohen
Bergen angelegten Palmengärten der Oasen Mides, Tamezret und Chebika uns durch ihr plötzliches Auftauchen ziemlich
überraschen.
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Oasen des Djerids. Nach dem Durchqueren der Einsamkeit des Schott el Gharsa und der Sanddünen
eines Oueds grüssten uns die Oasen El Hamma du Djerid, Tozeur und Nefta mit ihren ausgedehnten Palmenhainen entlang
der grossen Salzpfanne des Schotts el Djerid.
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Berg- und Schottpisten. In Mitteltunesien erstrecken sich mehrere Ausläufer des
Atlasgebirges in der Form von Rücken in west östlicher Richtung. Dazwischen liegen weite, landwirtschaftlich genutzte Ebenen,
urtümliche Steppen mit wenigen Bäumen, wie den an Ostafrika erinnernden Schirmakazien, aber auch die gänzlich lebensfeindlichen
unfruchtbaren Salzpfannen.
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Nefzaoua Oasen. Wir wandten uns dem Gebiet südösltlich des
Schotts el Djerid mit seinen Palmenoasen zu und den in diese vordringenden Sanddünen des
aus Algerien herüberreichenden Grossen Östlichen Ergs. Der erwartete Eindruck einer Bilderbuch Sahara wurde
durch die Tatsache, dass ausgerechnet hier Regen fiel, ein wenig getrübt. Der Höhepunk des Jahres in Douz,
das «Festival du Sahara» war gerade vorbei, aber die Stadt noch voll von Abenteurern vieler Nationen
mit ihren Geländewagen.
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Tunesische Sahara. Im kräftigen
Gegenwind stemmten wir uns gegen Osten, um nach 50 km Strasse südwärts auf eine einsame und
schmale Piste einzubiegen. Der Gegenwind verlor nun an Bedeutung, da eingesandete Passagen unsere volle
Aufmerksamkeit erforderten. Auf der später bei Bir Soltan erreichten autobahnbreiten Pipelinepiste nach Ksar Ghilane trafen
wir wieder auf die Abenteurer aus Douz und die Konvois der Reiseagenturen. Wir uns sie Alle waren unterwegs zum
berühmten Thermalbassin in dieser Oase.
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Berberdörfer des Dahars. Das Dahar Bergland besteht meist aus schroff
abfallenden Tafelbergen, die durch teils cañonartige, teils aber auch breite Täler durchbrochen sind. In die
weicheren Schichten wurden von der hier ansässigen Berberbevökerung Höhlen voran getrieben, wobei
die harten Schichten als Decken und Böden der entstehenden Behausungen und der Abraum als Terrassen dienten.
Mehrere solche Etagen wurden jeweils übereinander angeordnet und das ganze zuoberst von einer Verteidigungsburg
gekrönt.
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Speicherburgen - Ksars und Ghorfas. Die Ksars genannten Speicherburgen im
Umland von Tataouine sind jünger als die besser zu verteidigenden Bergdörfer des Dahars.
Sie bestehen aus in mehreren Etagen übereinander geschichteten
Tunnelgewölben, die Ghorfas genannt werden. Viele sind oder waren zerfallen, werden aber im Zeichen eines
aufstrebenden Tourismuses wieder instand gestellt.
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Matmata Bergland. Das Gebiet um Matmata weist einen dritten Typus von
Berbersiedlung auf. In den weichen Lössboden wurden vertikale Schächte
von bis zu einem dutzend Metern Durchmesser eingegraben, welche als Innenhöfe für die von diesen aus
horizontal vorangetriebenen seitlichen Kammern dienten. Leider liegen in Matmata selbst diese urtümlichen Behausungen heute hinter
konventionellen Häusern versteckt oder sind bereits in grösserem Ausmasse verschwunden. Im Umland
findet man sie jedoch noch häufiger, so in der Gegend zwischen Beni Metir und Beni Aïssa.
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Medina und Souks von Tunis. Obschon während der Franzosenherrschaft die
Medina von Tunis ihrer Mauer beraubt wurde, stellt sie immer noch ein kompaktes Ganzes aus Wohn- und Geschäftsviertel
dar. Wenig abseits der Touristengassen mit dem entsprechenden Angebot findet man authentische Souks in welchem Alltagsgegenstände
an ein dichtgedrängtes Publikum verkauft werden.
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La Goulette, Carthage und Sidi Bou Said. Diese Vororte von Tunis mit den schmucken Villen der
Begüterten und den vielen Ausflugsrestaurants würde man eher auf dem nördlichen Ufer des Mittelmeers vermuten
so wenig muten diese «afrikanisch» an. Besonders das Vorzeigestädtchen Sidi Bou Said wird dem europäischen
Eindruck gerecht - auch im historischen Sinn, da von maurischen Immigranten errichtet.
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