Einführung
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Nach dem Sammeln unserer ersten Erfahrungen im Ally-Faltkanu am gestrigen Tage, wollten wir nun
erstmals ein richtiges Fliessgewässer befahren. Da wir unseren Steuerkünsten noch nicht zu hundert
Prozent vertrauten, suchten wir einen Fluss ohne irgendwelche die Fahrt behindernde Hindernisse. Der Linthkanal
zwischen Ziegelbrücke und dem Obersee schien uns ein ideales Tummelfeld für unser Unterfangen zu
sein. Zudem liegen die Bahnhöfe Ziegelbrücke, Schmerikon und Rapperswil praktisch am Wasser, so
dass wir mit dem grossen Gepäck keine langen Tragestrecken zu bewältigen hatten.
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Tagebuchausschnitte
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Flotte Fahrt auf dem Linth-Kanal
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Vom Bahnhof Ziegelbrücke folgten wir dem Flusslauf zu Fuss einige hundert Meter flussabwärts, schliesslich
wollten wir ja nicht gleich mit dem Befahren einer Stromschnelle beginnen. Eine gute Einbootstelle war rasch gefunden, weist
der Linth-Kanal doch zahlreiche künstlich angelegte Buchten auf, die sich für diesen Zweck vorzüglich eignen.
Das Zusammenbauen des Bootes stellte keine Herausforderung mehr dar und schon bald konnten wir auf dem Gewässer
flotte Fahrt in Richtung Obersee aufnehmen.
Selbstverständlich quälte uns bald die sportlich wichtige Frage mit welcher Geschwindigkeit wir denn so unterwegs
wären? Eine erste Abschätzung ergab sich im Vergleich zu Fussgängern und Velofahrern, die entlang der
Dammwege unterwegs waren. Erstere waren deutlich langsamer unterwegs als wir, bei letzteren ergab sich eine grössere
Spannbreite der Tempi. Verglichen mit sportlichen Fahrern waren wir deutlich langsamer mit andern konnten wir fast mithalten.
Jogger waren etwa gleich schnell wie wir unterwegs, somit schätzten wir, dass unser Tempo so um die 10 bis 12 km/h
betrug. Eine Messung mit GPS bestätigte diesen Wert.
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Hinaus auf den Obersee
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Nach einer Kaffeepause an der Zollbrücke in Grinau verlangsamte sich unsere Fahrt, weil bereits der Rückstau des
Obersees merkbar wurde. Nach der Passage des Schilfgürtels fuhren wir auf den offenen See hinaus und bemerkten bald,
dass wir gegen leichten Seegang und den uns ins Gesicht wehenden Wind anzukämpfen hatten. Trotz dieser Umstände
entschlossen wir uns nicht für die kurze Variante nach Schmerikon, sondern wollten noch nach Rapperwil weiterfahren.
Im Unterschied zur Fahrt auf dem Fluss oder direkt entlang des Ufers hatten wir inmitten des Sees das Gefühl praktisch
stehen zu blieben, da die Orientierungspunkte jeweils in weiter Ferne lagen und nicht vorbei zu gleiten schienen.
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Mittagessen im Gartenrestaurant in Bollingen
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Die Kirche von Bollingen diente uns als grober Orientierungspunkt auf unserer Fahrt über den Obersee und wir hielten mehr
oder weniger darauf zu. Beim Näherkommen entdeckten wir die Sonnneschirme eines Restaurants und fassten den Entschluss
dort das Mittagessen einnehmen zu wollen. Ein Bootsteg erleichterte uns das Anlegen und mit wenigen Schritten gelangten wir in
den Garten mit den gedeckten Tischen. Passend zu unserer wassersportlichen Tätigkeit wählten wir ein Fischgericht und
ich genoss einen einheimischen Räuschling.
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Weiterfahrt nach Rapperswil
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Der Wind hatte sich während unserer Mittagspause ein wenig gelegt und wir schipperten unbeschwerter unserem Ziel Rapperswil
entgegen. Immer in der Nähe des Ufers bleibend hatten wir einen guten Blick auf das Kloster Wurmsbach, die Mündung
der Jona und schliesslich auf die Fachhochschule in Rapperswil. In Bootshafen vor der Brücke legten wir schliesslich an und
zerlegten das Boot auf der angrenzenden Wiese zum Transport mit der S-Bahn nach Uster.
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Strassenbrücke über den Linthkanal in Grinau
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Linthkanal kurz vor dem Einfluss in den Obersee
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Das Dörfchen Bollingen am Obersee
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Steuermann im Gegenwind auf dem Obersee
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Kloster Wurmsbach in der Nähe von Rapperswil
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Kolbenente in der Phase des Abfluges
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Abbau des Kanus beim Technikum in Rapperswil
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