Einführung
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In der letzten Woche April lieferte uns die Post das grosse Paket mit dem Faltkanadier von Ally. Dies sollte der Beginn
einer neuen Art zu reisen sein - dem Flusswandern. Doch noch war ein ganz klein wenig Geduld gefragt, hatten wir doch
erstens für das verlängerte Wochenende mit dem 1. Mai schon eine kombinierte Tour mit Velo und Pferd in
die Innerschweiz geplant und zweitens fehlten uns noch ein paar Ausrüstungsgegenstände,
die zum Kanufahren notwendigerweise gebraucht werden. Doch sollte es trotzdem anders kommen. Souhaila wies nach
dem ersten Tag Wanderritt unter dem Sattel eine Druckstelle auf, so dass wir uns in Eschenbach entschlossen, zur
Schonung mit dem Pferd an nächsten Tag nach Hause zurück zu kehren. Somit blieben uns zwei freie Tage,
die wir gerne anderweitig nützen wollten. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass das auf Wassersport spezialisierte
Geschäft Kuster im nahegelegenen Schmerikon gerade einen Sonntagsverkauf hatte und ich deshalb kurzentschlossen
die zwei dringend benötigten Stechpaddel und Schwimmwesten kaufen konnte. Auf dem Velo wurden diese nach
Hause transportiert. Damit war das Programm für die beiden nächsten Tage vorbestimmt.
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Tagebuchausschnitte
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Zum ersten Üben an den Greifensee
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Wir teilten das Bootsmaterial in zwei Rucksäcke auf und trugen die etwas voluminösere aber leichte Bodenmatte
gemeinsam zwischen uns ins Städtchen Greifensee. Auf der grünen Wiese am See wurde alles Material schön
ausgelegt und dann anhand der Anleitung wurde das Boot zum ersten Mal zusammengebaut. Dabei erwies es sich als nützlich,
dass wir zuvor zu Hause noch die DVD über den Zusammenbau angesehen hatten, sah man doch gut, dass nicht allzu
zögerlich vorgegangen werden musste und man doch ziemlich kräftig den Gummihammer gebrauchen muss. Als
blutige Anfänger hatten wir natürlich die Sitze vorerst mal falsch rum drin, so ziemlich den einzigen Fehler den man
machen kann. Nach einer guten halben Stunde hatten wir das Boot startklar und es konnte losgehen.
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Im Kanuwalzer über den Greifensee
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Die ersten Erfahrungen wollten wir gerne auf ruhigem Wasser machen, deshalb war der nahe Greifensee ideal. Das Geradeausfahren
mit einem Kanu ist nämlich nicht die ganz einfachste Sache der Welt, giert das kiellose Gefährt bei jedem Paddeleinsatz
und gerät vom geraden Kurs ab. Dazu braucht man einen Korrekturschlag, welcher mit dem eigentlichen Schlag zu einem
sogenannten J-Stroke kombiniert wird. Da wir diesen noch nicht wirklich gut beherrschten, fuhren wir im Slalomkurs Richtung Uster.
Zu wilde Ausschläge im Kurs korrigierten wir mit der Idiotenschlag genannten Version, welche die Vorwärtsfahrt
beträchtlich verlangsamt.
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Auf der träge dahin fliessenden Glatt nach Dübendorf
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Nach ein paar Kilometern Erfahrung auf dem Greifensee wollten wir es wissen und steuerten den Ausfluss der Glatt aus dem Greifensee
an. Am Wehr war unser erstes Umtragen angesagt und dann glitten wir die Glatt hinunter. Wir fahren fast täglich auf dem Weg
zu unseren Arbeitsorten an der Glatt entlang und kennen die Gegend entsprechend gut. Umso erstaunter waren wir über die
neue Perspektive, die das Wasserwandern mit dem Kanu mit sich brachte. Man liegt etliches tiefer und sieht kaum über die
bewachsenen Ufer hinaus. Dies ergibt sehr schnell mal den Anschein, dass die Gegend viel wilder und entschieden weniger überbaut
erscheint als man vom Ufer aus den Eindruck hat. Bei der Dübendorfer Eishalle machten wir noch kurz Halt, um einen Coupe zu
essen und booteten wenig später unterhalb des Bahnhofs aus. Nach der Demontage fuhren wir mit der S-Bahn zurück. Ein
gelungener Einstieg ins Wasserwandern.
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Biketourengepäck mit Paddel und Schwimmwesten
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Fertig montiertes Ally-Kanu in Greifensee
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Junge Entlein auf der Glatt
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Junge Entlein auf der Glatt
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Junge Entlein auf der Glatt
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