Eine letzte halbe Etappe mit dem Velo
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Später Aufbruch
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Da wir am heutigen Tage nur eine kurze Etappe nach Kyelong auf dem Programm hatten, nahmen
wir uns ausgiebig Zeit zum Frühstück. Während Urs sich noch dem Schlafe
hingab, hatten Nik und ich die persönlichen Effekten bereits zusammengeräumt.
Wir beiden letzteren begaben uns ins «Stammlokal» da sich der Heisshunger bereits
bemerkbar machte. Urs folgte erst später nach und nahm das Morgenessen gemeinsam mit
Karin und Stefan ein, währendem wir anderen die Zeltsachen einrollten und uns reisefertig
machten. Zum letzteren gehörte auch, dass wir alles Verbrauchsmaterial, wie z. B. Kerosin,
Salz, Zucker, Speiseöl, und so fort, das wir nun nicht mehr zu gebrauchen dachten, an unsere
beiden Führer des Pferdetrekks weitergaben.
Wir nahmen auch gleichzeitig die Gelegenheit wahr, mit dem «Chef» der beiden
abzurechnen und den Betrag durch ein angemessenes Trinkgeld aufzurunden. Hier sollte noch
nachgetragen werden, dass wir bereits am vorhergehenden Abend auf «Bakshish»
angesprochen worden waren. Dieses Anliegen hatten wir jedoch abweisen müssen, da klar
ersichtlich war, dass der Geldbetrag direkt in Schnaps umgesetzt worden wäre.
Nachdem auch Urs sein Frühstück und die Unterhaltung mit Karin uns Stefan beendet
hatte, hiess es Abschied nehmen von unseren neugewonnenen Radlerfreunden , um sich ein letztes
mal richtig auf die Aluminium- und CrMoly-Esel zu schwingen.
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In umgekehrter Richtung durch ein (un)bekanntes Tal
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Als wir uns in Bewegung setzten, waren die Bergspitzen leider in dichte Wolken gehüllt und
später fing es sogar noch ein wenig zu regnen an. Nach dem Überqueren der Brücke
wurden wir Gewahr, dass unten am Fluss noch Leichtzelte aufgestellt waren, die sich am Vorabend
noch nicht dort befunden hatten. Ein zweiter Blick machte auch Fahrräder ausfindig: Die Kollegen
aus dem Südtirol, wie sich später herausstellte, hatten also auch in Darcha genächtigt.
Diese Nacht hatte der Ort eine wahrhaft hohe Radlerkonzentration aufgewiesen!
Die Strasse führte vorerst einmal am Fluss entlang leicht abwärts. Die Qualität des
Belages schätzten wir nun nach all den gemachten Erfahrungen wesentlich besser ein als noch
beim ersten Vorbeigang. Bald einmal kamen wir in Gemur vorbei, wo wir vor ca. einem Monat am Dorfrand
eine denkwürdige Nacht mit überhöhter Verdauungsaktivität verbracht hatten.
Auf unserem schändlich hinterlassenen Lagerplatz hatte sich in der Zwischenzeit ein Strassenbaucamp
etabliert. Aufgrund unserer Erfahrungen an diesem Platz hatten wir wenig Grund hier einen Zwischenhalt
einzuschalten und wandten gleich dem Aufstieg aus der Tal nach Kyelong zu. Zuerst blieb Urs, und
später auch Nik ein wenig zurück und liessen sich von den drei Südtirolern einholen.
Nik war nun vor allem auch in den Abfahrten stark handicappiert, kam doch zu seinem Bruch der Felge
noch ein solcher der Gepäckträgeraufhängung hinzu. Angesichts der nicht ganz
einfachen Strassenverhältnisse, erforderte dies natürlich ein entsprechend vorsichtiges
und langsameres Fahren.
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Zurück in der «Zivilisation»
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Ein Hotelbett und eine warme Douche
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Die etwas besseren Hotels von Kyelong befinden sich im Zentrum der Siedlung, welche unterhalb der
Hauptstrasse mit dem Busbahnhof gelegen ist. Wir fuhren somit noch ein kurzes Stück in Richtung
Tandi, um dann auf einer Schlaufe das untere Niveau mit dem Hauptort des Lahauls zu erreichen. Wir
entschlossen uns für das talwärts gelegene Hotel «Dupchen» und genossen
vorerst einmal wieder eine warme Douche. Die Rückkehr in die «Zivilisation» bedingte
nicht nur eine gründliche Körper- und Kleiderwäsche, sondern auch eine Rasur war
natürlich angesagt.
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Eine Telefonverbindung nach Europa
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Seit wir Leh im Ladakh verlassen hatten, hatte keiner von uns mehr ein Telefongespräch mit unseren
Angehörigen zu Hause geführt. Die letzte technische Möglichkeit hatte dazu in Kargil
bestanden, welche wir jedoch nicht genutzt hatten. Die Region Zanskar dagegen, inklusive des Hauptortes
Padum, ist jedoch nach wie vor nicht mit den entsprechenden «modernen»
Telekommunikationsmethoden ausgestattet.
Urs war erfolgreich im Erreichen seiner Eltern, welche sodann beauftragt wurden, die Kurznachrichten der
«Abenteurer» aus dem indischen Himalaya ins Wallis und nach Zürich weiterzuvermitteln.
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Ausgiebige Mittag- und Nachtessen im Restaurant
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Weil das von uns ausgelesene Hotel selbst über kein eigenes Restaurant verfügt, begaben
wir uns gegenüber in Hotel & Restaurant Lamayuru. Da wir zum Mittagessen ausgezeichnet
gespiesen hatten, gestaltete sich die Wahl fü das Nachtessen nicht sehr schwierig. Eine gute
Auswahl nordindischer, insbesondere kashmirischer, Gerichte wird ergänzt durch einen Verschnitt
chinesischer-amerikanischer Küche, alles jedoch hervorragend zubereitet.
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Abendstimmung in Darcha Sumdo
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Regenwetter in Jispa, Lahaul
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Quittung des Hotels Dupchen in Kyelong
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Nachtessen im Lamayuru Restaurant in Kyelong, Lahaul
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