Aufstieg über die Schneefelder zur Passhöhe
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Früher Aufbruch
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Nur gerade ein kleiner Schimmer von Helligkeit zeigte sich am Horizont als Urs und ich
aus den Schlafsäcken krochen. Darüberhinaus war es in dieser
Höhe und so nahe der Gletscher bitter kalt.
Wir kochten mit dem Milchpulver einen Milchreis, den wir mit Honig süssen
konnten. Daran anschliessend packten wir unsere Sachen zusammen und deponierten diese
im Lager, damit sie später auf die Pferde verladen werden konnten. Nik war
zu diesem Zeitpunkt noch am Schlafen, er hatte sich entschlossen, erst mit den
beiden Zanskaris nach zu kommen.
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Aufstieg im Schnee zum Pass
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Eine kurze Strecke hinter dem Lager verliessen wir das Haupttal, um über
ein Schuttfeld am Hang aufzusteigen. Unter und zwischen den Steinen war
breits der Schnee sichtbar. Schliesslich liessen wir Geröll, um ganz auf
den Schneefeldern weiterzumaschieren.
Dank dem frühen Zeitpunkt unseres Aufbruchs waren diese an der Oberfläche
noch fest gefroren, so dass wir locker der Passhöhe entgegen marschieren
konnten. Diese erreichten wir nach ca. einer Stunde im herrlichsten Sonnenschein.
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Auf der Passhöhe des Shingo La
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Durch den Umstand, dass wir den Kulminationspunkt sehr früh erreichten stand
uns nun eine etwas längere Wartezeit bevor. Die Aussicht auf die schneebedeckten
Berge in der Umgebung, welche mit den dunklen Felsen und den noch langen Schatten
einen herrlichen Kontrast bildeten, liess jedoch keine Unruhe und lange Zeit aufkommen.
Die tollen Lichtbedingungen waren zudem herrvorragend geeignet, um einige Bilder zu schiessen.
Bald einmal traf dann auch Nik bei uns ein, kurz gefolgt von den Pferdeführern
mit ihren Ponies, so dass wir wieder komplett waren.
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Opfer des Weges und der Höhe
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Franzosen Trek
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Beim Abstieg über die Schnee- und Geröllfelder im obersten Abschnitt
kam uns eine grosse franösische Trekkinggruppe entgegen. Die Spitze der
Gruppe schien recht fit zu sein, aber je länger zurück die Teilnehmer
desto stärker waren sie von der Anstrengung oder der Höhe gezeichnet.
Eine Person musste sogar auf einem der Ponies transportiert und zusätzlich
von einem der Führer gestützt werden. Das voll organisierte Reisen mit
allen damit verbundenen Annehmlichkeiten hat halt meistens auch den Nachteil eines
fixen Zeitplanes, was den Spielraum für eine individuell vielleicht längere
Phase der Akklimatisierung sprengen würde.
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Ausrüstungschaden
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Nicht nur Personen können Opfer des Shingo La werden, sondern auch deren Schuhe!
So geschehen mit meinen Bikeschuhen, bei welchen sich die Gummisohle von der
harten Innenkonstruktion löste und in Längsrichtung spaltete. Trotz
des festgestellten Schadens lief ich damit vorsichtig noch etwa zwei Stunden
weiter. Im abendlichen Lager war dann aber eine Reparatur fällig: Mit einem
Kupferdraht wurden die beiden Teile der Sohle wieder zusammengefügt und fixiert.
Damit sollte es möglich sein, zumindest die verbleibenden Bikestrecken zu
bewältigen, da in der Pedale kein grosser Druck auf den Mittelfuss und
Fersenbereich wirkt, da die Kraft direkt über die Innenkonstruktion und die
Platten übertragen wird. Aber die letzte Trekkingetappe von morgen wollte ich in den
Sandalen bewältigen, was grundsätzlich klappte aber mit einer Blase am
Fuss erkauft werden musste.
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Lager in der Gegend von Rumjak
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Weiter talwärts
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Der Himmel hatte sich in der Zwischenzeit leicht überzogen und manchmal konnte
man sogar ein paar Regentropfen verspüren. Als wir deshalb in Rumjak, einem
der wenigen geeigneten Lagerplätze in der Gegend machten wir Halt, um auf
den Pferde Trek zu warten. Bis dieser bei uns eintraf hatten sich die Wolken
bereits wieder verzogen und wir konnten auf Empfehlung der Führer unseren
Weg noch ein kurzes Stück fortsetzen, um nach halbstündigen Marsch
zu einem andern schönen Platz zu gelangen. Vorgängig liessen wir die
Pferde aber noch kurz rasten, eine Gelegenheit, die sie zu intensivem Grasfressen
zu nutzen wussten.
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Hoher buddhistischer Wüdenträger
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Wir hatten gerade die Pferde von ihrer Last befreit und begannen mit dem Aufbau
des Lagers für die Nacht, als ein kleiner Trek mit Reittieren uns entgegenkam. Darunter
befand sich ein Emissär des Dalai Lama, welcher in eine prachtvoll bunte Robe
gekleidet war. Unsere beiden Zanskari erwiesen ihm ihre Ehrerbietung, welche er
huldvoll entgegennahm um dann rasch weiter in Richtung Shingo La zu reiten.
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