Mittwoch, 16. Juli 1997 32

Durch die Schluchten Zanskars


Auf der Suche nach den Pferden
Ein verspäteter Aufbruch
Um die heisseste Zeit des Tages möglichst ein wenig zu umgehen, hatten wir den Zeitpunkt für unseren Aufbruch auf 7 Uhr festgelegt. Aber für einmal kam es wieder anders als ausgedacht! Obschon der zweite Pferdeführer bereits schon um 5 Uhr losgezogen war, um die irgendwo weidenden Pferde zu suchen, dauerte es noch bis gut um 9 Uhr bis diese mit ihm wieder im Lager von Reru eintrafen. Sie hatten sich in der Nacht auf Futtersuche bis ins etwa eine Stunde entfernte Mune «verschlauft». Während unser Material nun schon seit Stunden bereit lag, mussten die «Horse Men» nun auch noch ihr eigenes Zelt und Camp zusammen packen.
Schwierige Abschnitte häufen sich
Hinein in den Cañon
Gegen zehn Uhr und mit 3 Studen Rückstand auf die Marschtabelle konnte sich der Trek dann schliesslich doch noch in Bewegung setzen. Wir hatten wiederum minimales Gepäck auf die Bikes geladen und fuhren vom Campingplatz querfeldein einen leichten Hang hinunter zum Weg, der uns in Richtung Südwesten bringen sollte. Die bequeme Fahrt sollte jedoch bald einmal ein Ende finden, galt es doch bald einmal, auf einer kleinen Plattenbrücke einen Seitenfluss zu überwinden und anschliessend die Gegensteigung am Talhang zu bewältigen. Der Weg verlief am heutigen Tage fast ausschliesslich an einem Steilhang in der tiefen Schlucht, wobei Abfahrten sich regelmässig mit Gegenaufstiegen wechselten.
Anspruchsvoller Weg
In Abschnitten, in denen die Strecke leicht sandig und nicht allzu steil war, konnten wir jeweils fahren. Dabei hatten wir zu unserer Linken jeweils einen und rutschigen Ahang zum stark strömenden Flusse hin. In solchen Abschnitten musste mit hoher Konzentration gelenkt werden, hätte doch eine kleine Unaufmerksamkeit oder ein Fehlverhalten unmittelbar zu einem üblen Unfall führen können. Stark schottrige Wegstrecken waren zu gefährich, um sie fahrend zu bewältigen. Hier musste das Bike entweder geschoben oder an engen und steilen Stellen teilweise sogar getragen werden.
«Rêverie du Fromage»
In der Gegend von Ichar trafen wir auf einen Franzosen, der hell begeistert war, in dieser unwirtlichen Gegend Leute vorzufinden, die mit einem «vélo à tout terrain» unterwegs waren. Dass wir zudem noch ein bisschen seinen Zungenschlag sprachen machte ihn sichtbar noch glücklicher. Er machte auch ein paar Fotos von uns und schwärmte uns anschliessend vor, welche Köstlichkeiten seine Gruppe aus Frankreich ins ferne Zanskar gebracht hatte, unter anderem Wurst und Käse aus den Pyrenäen! Von solchen Delikatessen hatten wir des längeren nicht mehr gekostet und das Wasser lief uns beim Gespräch nur so im Munde zusammen! Leider mussten wir uns mit dem Trämen begnügen, wurde uns doch leider keine Kostprobe zuteil.
Lagerplatz in der Schlucht
Zusammenschluss des Treks
Kurz vor dem Erreichen Surles schalteten wir eine Rast ein, um auf die Führer mit ihren Pferden zu warten, damit diese uns dann anschliessend zum designierten Lagerplatz führen konnten. Diesen erreichten wir nach einer kurzen Strecke, die wir langsam hinter den Pferden herfahrend bewätigten.
Gänzlich ausserhalb des Dorfes
Der Lagerplatz, den wir benützten lag direkt oberhalb des Weges am Rande eines kleinen Bewässerungsfeldes. Das Dorf muss oberhalb irgendwo am Hang liegen, war aber ausserhalb unserer Sichtweite. In einem kleinen Tälchen unterhalb des erwähnten Weges fand sich eine Quelle, die wir als Lieferanten unseres Trink und Kochwassers nutzen konnten. Hier wurden auch die Pferde platziert und diesmal sogar angebunden. Offensichtlich wollten unsere Führer die Erfahrungen des heutigen Morgens nicht noch einmal wiederholen.
Packpferde auf dem Campingplatz in Reru Packpferde auf dem Campingplatz in Reru
Nik auf schmaler Brücke hinter Reru Nik geht über die schmale Nik auf schmaler Brücke hinter Reru Brücke beim Dorf Reru
Landschaft zwischen Reru und Surle Landschaft zwischen Reru und Surle
Der Weg wird immer anspruchsvoller Der Weg durch die Schlucht wird immer anspruchsvoller
Tragepartie in der Gegend von Ichar Tragepartie in der Gegend von Ichar
   

Reise-Beschreibung
Auswahl der Etappen Tagebuchseiten dieser Etappe
Durch die Indischen Ebenen Mountain Biking nach Reru
In den Vorbergen des Himalaya Durch die Schluchten Zanskars
Auf der «Haute Route» des Himalaya nach Ladakh Zu Besuch in Phuktal Gompa
Erholungsurlaub in der «Touristenmetropole» Leh Im Hochtal des Kargyak Chu
Durch die grossen Flusstäler via Kargil nach Zanskar Vorbei am Gumbaranjon zum Basislager
Mit Pferdetrek über den Shingo La zurück ins Lahaul Über den Shingo La (5100 m)
Abschied von Lahaul, Erholung in Manali Zurück an die Strasse Leh-Manali
«Shopping» in Delhi und Ausflug zum «Taj Mahal»  

Foto Gallerien
Impressionen. Momente der Reise festgehalten in 59 Bildern und in getrenntem Fenster angezeigt. Bilderindex
Reise in Bildern. Die in den Textteilen zur Illustration verwendeten Bilder im Grossformat in getrenntem Fenster angezeigt.
Übersicht
Startseite Himalaya-Tour. Einführung zur Reise in den indischen Himalaya und Übersicht mit Kurzbeschrieb der einzelnen Etappen.

Heinz Rüegger - 02.06.2007 HOME