Montag, 14. Juli 1997 30

Trek-Vorbereitungen in Padum


Im Zeichen andersartiger Fortbewegung
Tagwache durch den Muezzin
Beim allerersten Morgengrauen erscholl der Ruf des Muezzins von der benachbarten Moschee, die Zeugnis ablegt von einem muslimischen Bevölkerungsanteil, welcher vor Zeiten aus der Region Kishtwar eingewandert war. Wir liessen uns aber von dem Ruf nicht gross beindrucken und blieben noch ein paar Stunden liegen um dann erst bei vollem Sonnenschein aufzustehen und vor dem Hotel im Garten das Frühstück zu bestellen.
Pferdeführer
Der heutige Tag stand ganz aund gar im Zeichen der Vorbereitungen auf unseren Trek der nächsten Woche. Wir hatten bereits dem Hotelmanager kundgetan, dass wir für das Unternehmen einen Pferdeführer suchten und dieser erklärte sich bereit, ein Treffen um die Mittagszeit zu organisieren. Wir nahmen dann jedoch von deren Angebot Abstand, weil die aufkreuzenden jüngeren Männer auf uns nicht gerade einen kompetenten Eindruck machten und wir auch an ihrem Marschvermögen etwas zweifelten. Dass nach dem Treffen mein Velocomputer verschwunden war, hatte möglicherweise auch nicht mit einem unglücklichen Zufall zu tun, und liess uns den negativen Entschluss nicht bereuen.
Auf Organisationstour durch Padum
Zur Tourismus-Organisation
Unmittelbar nach dem reichlich genossenen Frühstück - und vor dem Scheitern der Verhandlungen um Trekunterstützung - begaben wir uns zu Fuss zum Bureau der Tourismus-Organisation, welches etwas ausserhalb des Ortes an der Piste nach Kargil liegt. Dort trafen wir auf einen freundlichen Beamten, welcher uns gut beriet, und ausserdem auf einen etwas älteren Zanskari, der sich ebenfalls als Pferdeführer anerbot. Vorerst musste er jedoch noch Abklärungen treffen, weil er selber nur im Besitz von zwei eigenen Pferden war und für unser Unternehmen drei von Nöten waren. Wir machten also aus, dass wir uns im Hotel wieder treffen würden.
«Zanskari Horseman»
Um die Mittagzeit traf unser traditionell gekleideter Zanskari bei uns im Hotel ein und wir konnten mit ihm die Verhandlungen erfolgreich führen. Da für den Trek nach Darcha üblicherweise zehn und mehr Tage vorgesehen sind, wir die Strecke aber in sieben Etappen schaffen wollten, vereinbarten wir quasi eine «Erfolgsprämie», welche aus der Bezahlung eines Extratrages bestehen sollte. Wir leisteten eine Anzahlung von 500 Rupien und damit war das Geschäft besiegelt und notierten mit Zufriedenheit, dass der Zanskari mit soliden Bergschuhen bekleidet war, etwas das man bei den wenigsten Horsemen sehen kann.
Siesta am Nachmittag
Nach der Mittagszeit waren überraschenderweise sämtliche der Geschäfte geschlossen und sollten bis zum Abend nicht wieder öffnen. Wir kamen deshalb in den Genuss einer ausgedehnten Siesta, welche wir im Garten vor dem Hotel verbrachten. Ich nutzte die Gelegenheit, um Unterhaltsarbeiten an meinem Fahrrad vorzunehmen, welches es nach den Strapazen der Sand- und Staubpisten der letzten Tage auch dringend nötig hatte.
Auf Einkaufstour durch Padum
Nachdem wir noch einen Teil des Nachmittags bei einem Inder aus Goa verbracht hatten, der jeweils im Sommer seine kleine Geschenkboutique in Padum aufschlägt, um Schmuck, Teppiche und anderer für Touristen interessante Objekte zu verkaufen, so wandten wir uns sobald die Lebensmittelgeschäfte wieder geöffnet hatten dem Einkauf von Lebensmittelvorräten zu. Während Reis und Konserven noch relativ gut erhältlich waren, so sah die Sache bei den frischen Sachen relativ prekär aus. Wir konnten kaum anständiges Gemüse finden und mussten uns mit ein paar Zwiebeln und einigen gummiartigen Karotten begnügen.
Urs im Gegenanstieg nach der Doda Chu Brücke Urs im Gegenanstieg nach der Doda Chu Brücke
Nik im Gegenanstieg nach der Doda Chu Brücke Nik im Gegenanstieg nach der Doda Chu Brücke
Urs mit beim Bereitstellen der Packsäcke Bereitstellen des Gepäckes Packpferd vor der Zitadelle von Padum Die Zitadelle von Padum
Die Packpferde werden in Padum beladen Die Packpferde werden in Padum beladen
   

Reise-Beschreibung
Auswahl der Etappen Tagebuchseiten dieser Etappe
Durch die Indischen Ebenen Durch die Schluchten des Indus
In den Vorbergen des Himalaya Lamayuru Gompa und Photu La
Auf der «Haute Route» des Himalaya nach Ladakh Namika La und Wakha Chu Tal
Erholungsurlaub in der «Touristenmetropole» Leh Durchs Suru Tal zum Nun Kun Massiv
Durch die grossen Flusstäler via Kargil nach Zanskar Durchs Hochtal zum Pensi La
Mit Pferdetrek über den Shingo La zurück ins Lahaul Durch Zanskar nach Padum
Abschied von Lahaul, Erholung in Manali Trek-Vorbereitungen in Padum
«Shopping» in Delhi und Ausflug zum «Taj Mahal» Nächster Tag: Biketour nach Reru

Foto Gallerien
Impressionen. Momente der Reise festgehalten in 59 Bildern und in getrenntem Fenster angezeigt. Bilderindex
Reise in Bildern. Die in den Textteilen zur Illustration verwendeten Bilder im Grossformat in getrenntem Fenster angezeigt.
Übersicht
Startseite Himalaya-Tour. Einführung zur Reise in den indischen Himalaya und Übersicht mit Kurzbeschrieb der einzelnen Etappen.

Heinz Rüegger - 01.06.2007 HOME