Im Angesicht der Gletscher der grossen Himalaya Kette
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Aufbruch bei Eiseskälte
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Nach Sonnenaufgang herrschte auf dem Pensi La noch eine eisige Kälte und wir
entschlossen uns deshalb, vorerst einmal das Lager zusammenzupacken und tiefere Gefilde
aufzusuchen bevor wir uns an ein Frühstück machten. Mit noch klammen Finger
schoben wir die Velos wieder auf die Passstrasse und rollten dann noch ein kleines Stück
auf dem Plateau bevor wir den offiziell höchsten Punkt erreichten. Dann hatten wir
unvermittelt des tiefe Doda-Tal zu unseren Füssen.
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Frühstück am Durung Drung Gletscher
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In ein paar Schlaufen fuhren wir in Richtung Tal, bis wir nach kurzer Zeit den Talgrund erreichten.
In einer der letzten Kehren hatten wir wiederum einen fantastischen Ausblick auf einen der grossen
Gletscher, den Durung Drung, welcher sich vom Hauptkamm des grossen Himalayakette bis weit
ins Tal herunterzieht. An seinem Fusse machten wir Halt und kochten unser Frühstück
des Tages. Der Tee erwärmte uns ein wenig und der Reis, den wir zubereiteten, sollte uns die
notwendige Energie liefern, um die zunehmenend schlechter werdende Piste zu bewältigen.
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Durch die Dörfer des Doda Tals
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Im einsamen Hochtal
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Die nächsten zwei Dutzend Kilometer verliefen auf teilweise sandiger Piste im einsamen
Hochtal des Doda Tsarap. Abschnitte mit Geröllfeldern wurden ab und zu durch schöne
Weidegründe unterbrochen und das ganze Tal ist durch hohe, teilweise vergletscherte Bergketten
flankiert. Auf der ganz leicht abschüssigen Piste kamen wir mit guter Geschwindigkeit voran
und erreichten bald einmal das erste der Dörfer in Zanskar, dessen Namen in den Karten mit
Abran oder Abring wiedergegeben wird.
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Wieder im Bereich der Dörfer
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Wir hatten nun wieder ein Gebiet erreicht, das zwar dünn, aber ganzjährlich besiedelt
ist mit Dörfern, die auf uns einen gepflegten Eindruck hinterliessen. Die lokale Bevölkerung
schien sich noch nicht auf den Tourismus eingelassen zu haben, da die Hauptströme des
organisierten Trekkings offensichtlich nicht über den Pensi La führen. Auf jeden Fall
konnten wir in Abring, Hamaling und Phe keine Möglichkeit ausfindig machen etwas zu Essen.
Deshalb entschlossen wir uns zwischen Phe und Tungri noch eine Rast einzuschalten, um etwas zu
kochen. Also das Küchenmaterial hervorkramen und Reis aufsetzen. Mit den Makrelen aus
der Konservendose ergab dies ein ganz anständiges Mittagsmahl ab.
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Am Rande der Padum-Ebene zum Hauptort
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Padum entgegen
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Nach dem Mittagessen erreichten wir bald einmal Tungri, wo sich erstmals seit wirklich vielen
Kilometern eine Weggabelung befindet. Geradeaus wäre es nach Karsha gegangen, wir
aber schlugen den Weg nach rechts über die Doda-Brücke ein, um alsbald zu einem
grösseren Ort Namens Sani zu gelangen. Hinter diesem Ort schlug uns ein heftiger Wind
entgegen, der aus einem südlichen Seitental herunterströmte. Nach kurzem Kampf
gegen den Wind erreichten wir die Brücke über den wilden Bergbach und konnten
dahinter die Richtung wechseln und anschliessend vom starken Rückenwind profitieren.
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Dem Hotel in Padum entgegen
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Die Schlussstrecke unserer Etappe führte uns über die Grosse Ebene von Padum
dem Hauptort des Zanskar entgegen, welches breit die Strasse sämt. Nach dem wir an der
kleinen Moschee vorbeigekommen waren fanden wir Eingangs des Dorfzentrums ein kleines Hotel,
in welchem wir Station machten. Nach dem Beziehen des Quartiers im ersten Stock und dem
Heraufstemmen der Fahrräder genossen wir eine Douche und machten unsere Wäsche
sauber, um sie noch in der Abendsonne trocknen zu können. Beim Eindunkeln begaben wir
uns in den Speiseraum und nahmen ein reichliches Nachtessen (mit Schaffleisch!) zu uns.
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