Sonntag, 13. Juli 1997 29

Durch Zanskar nach Padum


Im Angesicht der Gletscher der grossen Himalaya Kette
Aufbruch bei Eiseskälte
Nach Sonnenaufgang herrschte auf dem Pensi La noch eine eisige Kälte und wir entschlossen uns deshalb, vorerst einmal das Lager zusammenzupacken und tiefere Gefilde aufzusuchen bevor wir uns an ein Frühstück machten. Mit noch klammen Finger schoben wir die Velos wieder auf die Passstrasse und rollten dann noch ein kleines Stück auf dem Plateau bevor wir den offiziell höchsten Punkt erreichten. Dann hatten wir unvermittelt des tiefe Doda-Tal zu unseren Füssen.
Frühstück am Durung Drung Gletscher
In ein paar Schlaufen fuhren wir in Richtung Tal, bis wir nach kurzer Zeit den Talgrund erreichten. In einer der letzten Kehren hatten wir wiederum einen fantastischen Ausblick auf einen der grossen Gletscher, den Durung Drung, welcher sich vom Hauptkamm des grossen Himalayakette bis weit ins Tal herunterzieht. An seinem Fusse machten wir Halt und kochten unser Frühstück des Tages. Der Tee erwärmte uns ein wenig und der Reis, den wir zubereiteten, sollte uns die notwendige Energie liefern, um die zunehmenend schlechter werdende Piste zu bewältigen.
Durch die Dörfer des Doda Tals
Im einsamen Hochtal
Die nächsten zwei Dutzend Kilometer verliefen auf teilweise sandiger Piste im einsamen Hochtal des Doda Tsarap. Abschnitte mit Geröllfeldern wurden ab und zu durch schöne Weidegründe unterbrochen und das ganze Tal ist durch hohe, teilweise vergletscherte Bergketten flankiert. Auf der ganz leicht abschüssigen Piste kamen wir mit guter Geschwindigkeit voran und erreichten bald einmal das erste der Dörfer in Zanskar, dessen Namen in den Karten mit Abran oder Abring wiedergegeben wird.
Wieder im Bereich der Dörfer
Wir hatten nun wieder ein Gebiet erreicht, das zwar dünn, aber ganzjährlich besiedelt ist mit Dörfern, die auf uns einen gepflegten Eindruck hinterliessen. Die lokale Bevölkerung schien sich noch nicht auf den Tourismus eingelassen zu haben, da die Hauptströme des organisierten Trekkings offensichtlich nicht über den Pensi La führen. Auf jeden Fall konnten wir in Abring, Hamaling und Phe keine Möglichkeit ausfindig machen etwas zu Essen. Deshalb entschlossen wir uns zwischen Phe und Tungri noch eine Rast einzuschalten, um etwas zu kochen. Also das Küchenmaterial hervorkramen und Reis aufsetzen. Mit den Makrelen aus der Konservendose ergab dies ein ganz anständiges Mittagsmahl ab.
Am Rande der Padum-Ebene zum Hauptort
Padum entgegen
Nach dem Mittagessen erreichten wir bald einmal Tungri, wo sich erstmals seit wirklich vielen Kilometern eine Weggabelung befindet. Geradeaus wäre es nach Karsha gegangen, wir aber schlugen den Weg nach rechts über die Doda-Brücke ein, um alsbald zu einem grösseren Ort Namens Sani zu gelangen. Hinter diesem Ort schlug uns ein heftiger Wind entgegen, der aus einem südlichen Seitental herunterströmte. Nach kurzem Kampf gegen den Wind erreichten wir die Brücke über den wilden Bergbach und konnten dahinter die Richtung wechseln und anschliessend vom starken Rückenwind profitieren.
Dem Hotel in Padum entgegen
Die Schlussstrecke unserer Etappe führte uns über die Grosse Ebene von Padum dem Hauptort des Zanskar entgegen, welches breit die Strasse sämt. Nach dem wir an der kleinen Moschee vorbeigekommen waren fanden wir Eingangs des Dorfzentrums ein kleines Hotel, in welchem wir Station machten. Nach dem Beziehen des Quartiers im ersten Stock und dem Heraufstemmen der Fahrräder genossen wir eine Douche und machten unsere Wäsche sauber, um sie noch in der Abendsonne trocknen zu können. Beim Eindunkeln begaben wir uns in den Speiseraum und nahmen ein reichliches Nachtessen (mit Schaffleisch!) zu uns.
Durung Drung Gletscher am Pensi La Der Durung Drung Gletscher am Pensi La
Durung Drung Gletscher am Pensi La Der Durung Drung Gletscher am Pensi La
Kindergruppe in Manda Zanskar Kindergruppe in Manda, Stupa in Manda, dem ersten Dorf in Zanskar dem ersten Dorf in Zanskar
Dreschplatz im Dorfe Phe in Zanskar Dreschplatz im Dorfe Phe in Zanskar
Brücke über den Doda Chu, kurz vor Padum Brücke über den Doda Chu, kurz vor Padum
   

Reise-Beschreibung
Auswahl der Etappen Tagebuchseiten dieser Etappe
Durch die Indischen Ebenen Durch die Schluchten des Indus
In den Vorbergen des Himalaya Lamayuru Gompa und Photu La
Auf der «Haute Route» des Himalaya nach Ladakh Namika La und Wakha Chu Tal
Erholungsurlaub in der «Touristenmetropole» Leh Durchs Suru Tal zum Nun Kun Massiv
Durch die grossen Flusstäler via Kargil nach Zanskar Durchs Hochtal zum Pensi La
Mit Pferdetrek über den Shingo La zurück ins Lahaul Durch Zanskar nach Padum
Abschied von Lahaul, Erholung in Manali Trek-Vorbereitungen in Padum
«Shopping» in Delhi und Ausflug zum «Taj Mahal»  

Foto Gallerien
Impressionen. Momente der Reise festgehalten in 59 Bildern und in getrenntem Fenster angezeigt. Bilderindex
Reise in Bildern. Die in den Textteilen zur Illustration verwendeten Bilder im Grossformat in getrenntem Fenster angezeigt.
Übersicht
Startseite Himalaya-Tour. Einführung zur Reise in den indischen Himalaya und Übersicht mit Kurzbeschrieb der einzelnen Etappen.

Heinz Rüegger - 29.05.2007 HOME