Auf Tuchfühlung mit den Nun Kun Gletschern
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Am Kangri Gletscher vorbei
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Nach einem kleinen Frühstück mit Brot, Mangokonfiture und heissem Tee brachen
wir das Lager am Fuss des Nun Kun Massivs ab und machten uns auf den Weg. Zuerst hatten
wir in einigen Kehren etwas an Höhe zu gewinnen, dann führte die Strasse langgestreckt
dem Hang entlang. Bald einmal trafen wir auf ein Camp und erreichten kurz darauf den Ort Panikchar.
Von dort genossen wir einen herrlichen Ausblick auf den Tangri Gletscher mit der Pyramide des
Nuns (7135 m) an seinem oberen Ende. Links davon war der stärker zerfurchte Kun (7087 m)
sichtbar. Der Gletscher reicht fast bis ans der Strasse gegenüberliegende Ufer des Suru
Flusses heran.
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Durch das einsame Hochtal dem Pensi La entgegen
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Eine Strecke ohne jegliche Dörfer
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Nach der eindrücklichen Passage mit den Gletschern und dem Überwinden einer
weiteren langen Steigung erreichten wir ein breiteres Hochtal. Die Piste war hier noch relativ
gut, abwechseln mit sandigen oder teilweise schottrigen Abschnitten, die aber fest gefügt
waren. Somit war eigentlich ein leichteres Vorwärtskommen garantiert. Ab und zu trafen wir
dabei auf Nomaden, die mit ihren Tieren den guten Weidegrund nützten. Ansonsten waren
aber keine Zeichen menschlicher Behausungen auszumachen.
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Die Pistenfahrt fordert erste Opfer
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Urs war auf diesem Abschnitt etwas zurückgeblieben, so dass wir bei guter Gelegenheit auf
ihn warteten. Als er bei uns ankam, klagte er über Druckabfall in seinem Hinterreifen, was
uns zu einem kleinen Unterbruch der Fahrt nötigte. Während Urs sich verpflegte legte
Nik am Rad Hand an und wechselte innert kurzer Zeit den Schlauch, so dass wir alsbald unser
Unternehmen fortsetzen konnten.
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In der Ebene der Klöster Rangdum und Tashidongte
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Mittagessen im Dorfe Juldo
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Um die Mittagszeit trafen wir in Juldo ein, dem ersten Dorf hinter der Kulturgrenze zwischen Islam
und Buddhismus. Die markanten Stupas am Eingang des Dorfes legten entsprechendes Zeugnis
darüber ab. Wir zweigten von der Strasse ab und überquerten eine kleine Wiese, um
zu einem Haus zu gelangen vor welchem ein Touristenzelt aufgestellt war. Wir hatten richtig vermutet,
es handelte sich wirklich um ein Restaurant, wo wir trinken konnten. Dazu assen wir auch einige
Chapatis mit Butter, konnten jedoch nichts wirklich wä,hrschaftes kriegen.
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Wiese mit lauter Edelweiss
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Beim Rückweg über die Bergwiese zur Strasse mussten wir plötzlich feststellen,
dass diese mit Edelweiss nur so übersät war. Auf dem Hinweg hatten wir dies gar nicht
beachtet, da wir aber noch unsere Trinkflaschen füllen wollten knieten wir auf den Boden
nieder und wurden der Pracht um uns gewahr. Noch nie in meinem Leben habe ich ein solches
Ausmass an diesen bei uns doch recht selten gewordenen Blümchen gesehen!
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Am Rande der Talebene zu den Klöstern
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Die Piste verlief nun in einem grossen Bogen, immer dem Rande der Ebene nach, nach Rangdum Gompa,
um kurz vor dem Erreichen dieses Klosters einen Flusslauf zu queren. Das Kloster selber liegt hoch
über der Strasse auf einem felsigen Hügel, den wir links liegenliessen und und direkt dem
zweiten Kloster zuwandten.
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Aufstieg zur Passhöhe des Pensi La
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Plattfuss zu Anfang der Schlusssteigung
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Als die Piste schliesslich steiler wurde lagen nur noch wenige Kilometer bis zur Passhöhe vor uns.
Ich machte einen kurzen Halt, um noch etwas hartes Brot zu essen, und um auf die meine beiden Kollegen
zu warten, die leicht zurückgeblieben waren. Als wir dann den Schlussaufstieg in Angriff nehmen
wollten, wurde ich gewahr, dass mein Hinterrad Luft verloren hatte, und ich den Schlauch ersetzen musste.
Nik und Urs fuhren schon mal vorne weg wä,hrend ich das Gepäck ablud, um das Rad freizukriegen.
Nach erfolgter Reparatur konnte ich dann die «Verfolgung» aufnehmen, wobei ich Urs in einer
der letzten Kurven erreichen konnte. Nik war jedoch bereits weiter voraus und erreichte als erster das Plateau
mit der Passhöhe des Pensi La.
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Campingplatz am See auf 4530 m
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Auf Grund der schönen Lage an einem kleinen See entschlossen wir uns, hier auf der Wiese unser Lager
für die Nacht zu errichten. Zum Glück verloren wir mit dem Aufstellen und dem Kochen des
Nachtessens nicht allzuviel Zeit, denn sobald die Sonne untergegangen war, legte sich eine eisige Kä,lte
über den hochgelegenen Ort. Beim Abwasch des Geschirrs froren uns fast die Hände ein und wir
waren nicht abgeneigt bereits in der hereinbrechenden Dämmerung unsere wärmenden
Schlafsäcke auf zu suchen.
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