Dem Industal entgegen
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Durch die Dörfer der oberen Tales
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Nachdem wir unser Zeltlager abgebrochen hatten, fuhren wir auf guter Strasse talwärts. Vorerst
war das Tal ziemlich breit und wurde intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die Dörfer, welche alle
einen Eindruck von einem gewissen Wohlstand ablegten, folgten sich in kurzem Abstand. Nach vielen
Tagen einsamsten Reisens war es offensichtlich, dass wir nun wieder in eine Region mit grösserer
Bevölkerungsdichte gelangt waren. Auch kamen wir an vielen Stupas, Manimauern und anderen
religiös bestimmten Objekten vorbei, die Zeugnis ablegten von der buddhistisch - tibetischen Kultur.
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Die Schluchtpassage
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Etwas später verengte sich das Tal zu einem schroffen Cañon mit dunklen Felswänden,
auf dessen Grunde die Strasse für über ein Dutzend Kilometer verlief. Auf der abwärts
führenden, guten Strasse kamen wir schnell dem Frühstück näher.
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Kontrollstelle Upshi im Industal
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Erst beim Erreichen des Industals öffnete sich die Landschaft wieder und wir erreichten Upshi nach
kurzer Fahrt auf den linken Ufer des Indus und dem Überqueren der Brücke.
Hier hatten wir wiederum die Passformalitäten zu erledigen und nahmen gleich nebenan im «Punjabi»
das ersehnte Frühstück ein: Puri, in Öl gebackene Teigfladen, und Aloo Curry.
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Ein Abstecher zur Hemis Gompa
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Karu
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Nach wenigen Kilometern talauswärts durch wüstenhaftes Gelände erreichten wir Karu,
den Ausgangsort für einen Abstecher nach Hemis Gompa. In einem am Fluss bei der Brücke gelegenen
Restaurant assen wir eine Suppe und machten uns dann auf zum Kloster. Da Urs einen schlechten Tage erwischt hatte,
liessen wir ihn mitsamt unserem Gepäck hier zurück.
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Gut versteckt ist halb gewonnen
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Obschon wir lediglich 7 Kilometer vom Kloster entfernt waren, war davon noch nichts auszumachen. Ohne das
Gepäck bereitete uns der teilweise doch ungewohnt steile Aufstieg entlang von zahlreichen massiv gestalteten
Manimauern keine allzugrossen Mühen. Vom eigentlichen Kloster war aber auch nachdem wir bereits 6 km
bewältigt hatten, noch nichts zu sehen. Erst weiter oben in einem engen Tal erreichten wir erst das Dorf Hemis
und standen dann anschliessend vor dem schönen Kloster.
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Das reichste Kloster in Ladakh
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Nach «Reise Know-How» gehören zu Hemis Gompa etwa 500 Mönche und ausserdem
etwa ein Viertel der in Ladakh kultivierten Fläche, womit Hemis als das reichste Kloster in der Gegend gilt. Die
Ausstattung der Räme im Kloster, die Kultgegenstände, die Teppiche und Wandmalereien sind ganz
und gar in Einklang mit dem reportierten Reichtum. Der Eindruck von Wohlstand wird zudem untermauert (hier im
ursprünglichen Sinn) durch die rege Renovations- und Bautätigkeiten, deren wir ansichtig wurden.
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Das Industal, eine Flussoase
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Das Tal der Klöster
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Auf unserem weitern Weg von Karu nach Leh begegnen wir immer grösseren Gruppen von Menschen. Die
Bevö:lkerungsdichte ist hier im Industal wesentlich höher und dies ist eng mit der Fruchtbarkeit des
Tales verknüpft, welche wiederum an die Verfügbarkeit von Induswasser gekoppelt ist. Die Kulturleistung
der Bewässerungswirtschaft macht aus der sonstigen Hochwüste eine fruchtbare Oase entlang des
Indus.
Die in der Gegend häufig angetroffenen Klöster wirkten bestimmt als Katalysatoren der lokalen
Entwicklung und viele der Äcker sind möglicherweise auch in deren Besitz.
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Thikse Gompa
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Das auf einem felsigen Hügel erbaute Kloster Thikse ragt im besonderen Masse hervor. Im Gegensatz zu vielen
anderen Klöstern schien Thikse es in der Geschichte nicht nötig gehabt zu haben sich gross zu verstecken,
sondern hat vielleicht durch seine erhöhte Lage und Mächtigkeit sich Respekt verschaffen können.
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Ohne Anstrengung geht's auch heute nicht
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Hinter dem Tibeterort Choklamsar erreicht man wieder wüstenhaftes Gelände und die Strasse steigt unbarmherzig
an. Obschon uns bewusst ist, dass die verbleibende Strecke nur noch wenige Kilometer messen kann, so wird dieser
Abschnitt doch gewissermassen zu einer mentalen Herausforderung. Dass die Strasse auf der linken Seite vom lokalen
Gefängnis und rechts von einer Telephon- oder Stromleitung gesämt wird, die ins unendliche fortzulaufen
schien verbesserte den Eindruck nicht.
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Leh; am Ziel angelangt
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Ein Golfplatz sondergleichen
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Nach einem Durchbruch haben wir einen Teil von Leh unmittelbar vor uns, kommen aber noch an einem Golfplatz
vorbei, welcher sich als der höchstgelegene der Welt ausgibt und ausser den akkreditierten Militärpersonen
auch Zivilisten zugänglich sein soll. Nik macht für unsere golfbegeisterten Arbeitskollegen noch ein
Erinnerungsphoto.
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Eskortiert zum Guest House
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Am Kreisel unterhalb der Stadt Leh angelangt versuchen wir uns anhand des Reiseführers kurz zu informieren,
als ein Mountainbiker zu uns stiess. Auf seine Frage, ob wir schon eine Unterkunft hätten, geben wir zur Antwort,
dass dem nicht so sei, dass wir aber eine Empfehlung für das «Oriental» in Chanspa hätten.
Nun stellte sich nun heraus, dass er, ein Amerikaner, selber auch dort logierte und uns gerne hinführen würde.
So konnten wir auf kürzestem Wege an unser Ziel am Ziel gelangen. Wir hatten auch einiges Glück, insofern,
dass ein (Familien-)Raum extra für uns noch hergerichtet wurde.
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