Einführung
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Was hier als eine zusammenhänge Etappe beschrieben wird, wurde nicht als solche bewältigt, sondern stellt ein
eigentliches Flickwerk aus Einzelstücken dar. Die Strecke zwischen Disentis über die Höhe von Stagias hinweg
zur Lukmanierstrasse wurde als Teil einer Biketour mit Nik Bieler bewältigt, allerdings in umgekehrter Richtung. Diese
führte uns von Airolo die Hänge der Leventina hinauf über Brugnasco und Altanca zum Lago Ritóm
und weiter durch das Pioratal zum Passo dell'Uomo. In der Abfahrt vom Lukmanier dann das erwähnte Teilstück der
Direttissima und weiter bis Ilanz im Vorderrheintal. In korrekter Nord-Süd-Richtung, aber unvollständig von Rueras ausgeführt,
war die Strecke über Stagias zum Lukmanier nochmals Teil einer Biketour, diesmal mit Lars Sachs und Kollegen.
Von Andermatt ausgehend, überquerten wir dabei den Oberalppass, den Pass Tiarms und den Lukmanier um schliesslich nach Bellinzona
zu gelangen.
Von Curaglia im Medel bis hinunter in die Magadinoebene wurde anschliessend die Direttissima als Teil der Fernwanderung durch die Schweiz mit
doppelter Querung der Alpen bewältigt. Die Etappenendpunkte
liegen deshalb nicht notwendigerweise im Talgrunde, sondern orientieren sich an den Übernachtungsplätzen. So führt diese
7. Etappe nicht in den logischen Endpunkt Acquacalda im Valle Santa Maria, sondern gleich weiter auf die höhergelegene verlassene Alp Rialp.
Wir lassen den Abschnitt von Disentis ins Medel aus und beginnen unsere Beschreibung mit dem 25. Juli 2002 in Curaglia.
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Routenführung in der 7. Etappe:
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Disentis - Funs - Mompé-Tujetsch - Cavorgia - Muota Pigniel - Stagias - Mutschnengia - Pali - Matergia -
Fuorns - Acla - Pardatsch - Val Cristallina - Val Casatscha - Pass Casatscha - Val d'Inferno - Alpe di Boverina - Gana di Boverina -
Costa 2353 - Croce Portera - Pian Segno - Piano - Rialp
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Teilnehmer an der 7. Etappe:
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Nikolaus Bieler Heinz Rüegger Lars Sachs und Kollegen
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Tagebuchausschnitte
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Mittagessen in Curaglia
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Von der Alp Stavalatsch herkommend erreichte ich Curaglia im Val Medel zur Mittagszeit und liess es mir nicht nehmen im Hotel Scopi
zu einem herrlichen Mahl ein zu kehren. Die Wolken hatten schon den ganzen Morgen zwischen den Bergen festgehangen und lediglich
ab und zu riessen diese ein wenig auf, so dass man eine ganz kleines Stücklein der sicher sehr schönen Landschaft sehen konnte.
Das Wetter drohte jeden Moment zu kippen, aber glücklicheweise blieben die grösseren Niederschläge vorerst noch
einmal aus. Eine Wandergruppe am Nebentisch, welche eigentlich zur Capanna da Medel aufbrechen wollte, entschloss sich nach einem
Telefongespräch mit dem Hüttenwart auf dieses Vorhaben zu verzichten und im Tale Station zu machen, da auch die Prognosen
für die folgenden Tage nicht nach gutem Bergwetter aussahen. Ich liess mich weniger beeindrucken und hoffte, dass zumindest auf
der Südseite des Alpenkammes das Wetter hoffentlich besser sein würde.
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Im Nebel auf den Pass Casatscha
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Am kommenden Morgen war es kalt, feucht und neblig, was mir gerade die richtigen Bedingungen dünkten, um auf mehr oder weniger
weglosem Gelände zum Pass Casatscha aufzusteigen. Zu meinem Erstaunen war aber der Weg, sofern er im eigentlichen Sinne existierte,
weitläufig mit Stangen markiert. Durch den Nebel konnte man allerdings die nächste Markierung nicht erkennen, aber die von
mir eingeschlagene Route schien die logische zu sein und ich gelangte immer wieder an diesen Stangen vorbei. Mit Hilfe des GPS-Gerätes
wusste ich auch wie weit ich ins Tal vordringen musste, bevor ich mich nach Osten hin dem Übergang zuwenden musste. Mit Erstaunen
konnte ich feststellen, dass es auf der Passhöhe eine grössere Hütte gab, doch ein Blick auf das mächtige Fundament
offenbarte wieder einmal die Zweckbestimmung des Gebäudes. In der Folge lichtete sich der Nebel und gab den Blick auf das komplett
schwarze Gestein wieder. Der geographische Name des nachfolgenden Tälchens ist absolut berechtigt: Val d'Inferno!
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Herrliches Nachtquartier auf der Aussichtsplattform von Rialp
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Mein Aufstieg zur Rialp führte mich von den Häusern der Pian Segna vorerst einmal noch ein bisschen ostwärts
auf einer alten gepflasterten Strasse bevor ich den Ri di Brönich auf einem querliegenden Baumstamm querte. Durch den
schönen Lerchenwald gelangte ich zu dem im Zerfall sich befindenden Alpgebäude von Rialp und fand einen tollen
Platz zum Übernachten an dem von der Cima de la Gana Rossa herabfliessenden Bach. Ich hatte von dort eine super Aussicht
auf die Adulagruppe und tief unten Olivone und das Valle Santa Maria.
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Das Dorf Curaglia im Val Medel
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Val Cristallina
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Wasserfall im Val Casatscha
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Gana Negra, Alpe di Boverina
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Zeltplatz auf Rialp bei Acquacalda
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